Roland Voigtel
Sucht
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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
Verlag: Psychosozial-Verlag
144 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
4. Aufl. 2021
Erschienen im November 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2306-3, Bestell-Nr.: 2306
Wie unterscheidet sich der krankhafte Gebrauch von Suchtmitteln wie
Zigaretten, Alkohol und Glücksspielen vom sozial verträglichen
Konsum? Wie kann Betroffenen geholfen werden? Was sind die
intrapsychischen Motive von Suchtkranken? Während Freud die Sucht
als eine unreife perverse Lust begreift, hat sich bei seinen
Nachfolgern die Position durchgesetzt, dass die Sucht zur Abwehr
eines früh in der Kindheit entstandenen Affekts dient. Die heutige
Psychoanalyse kennt unterschiedliche Schweregrade der Sucht und
verschiedene Funktionen des Suchtmittelgebrauchs wie die
Verleugnung neurotischer Hemmungen, das Aufblähen eines geringen
Selbstwerts, Beziehungsvermeidung oder gar die Vernichtung eines
wertlosen Selbst.
Im vorliegenden Buch werden die wichtigsten Erklärungsmodelle
dargestellt und anhand zahlreicher Fallbeispiele illustriert.
Schließlich gibt der Autor Hinweise für die psychoanalytische
Therapie mit Suchtkranken. Hier sollte die Übertragungssituation
genutzt werden, um Affekt- und Beziehungsängste bewusst zu machen
und sie durch kontrolliertes Erleben abzumildern. Ziel ist, das
schwache Selbst des Patienten oder der Patientin so weit zu
stärken, dass es immer weniger auf die süchtige Abwehr angewiesen
ist.
Inhaltsverzeichnis
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INHALT
Berührungsfurcht versus soziale Relevanz – Einleitung
Frühe psychoanalytische Erklärungen
Ersatzlust und
neuer Trieb
Die Initialverstimmung
Selbsthass
Resomatisierter Uraffekt
Unerträgliche Scham und Schuld
Die Einwirkungen der frühen Objekte
Zusammenfassende Modelle
Die Wirkung des Suchtmittels: Affekte modulieren und
Beziehung vermeiden
Die unerträglichen Affekte und das
negative Selbstbild
Das Suchtmittel als unbelebtes Objekt
Die Sucht als Abwehrsystem
Die verschiedenen
Abwehraspekte der Sucht
Das eingepasste Symptom
Die süchtige Persönlichkeitsstörung und ihre
Entstehung
Das funktionalisierende Objekt
Die anaklitische »Überlassung«
Die Regression zu einem beruhigenden Ort
Die donale Verschiebung
Separationsdruck
Fetischisierung – der vollendende Abwehrschritt
Ausgelöste oder reaktive Sucht
Glücks- und Computerspiele
Die Psychotherapie süchtiger
Menschen
Indikation und Diagnosestellung
Differenzialdiagnose der symptomatischen versus der strukturellen
Sucht
Psychotherapie der symptomatischen Sucht
Psychotherapie der »persönlichkeits«strukturellen Sucht
Das Eigene finden und wertschätzen – das Selbstwertgefühl
Abhängigkeit: Raum gewinnen gegen den Suchtdruck
Über-Ich, therapeutische Identifikation und das Bild vom eigenen
Selbst
Zeitlicher Verlauf und Ablösung
Schlussbemerkung: Probleme mit der
Gegenübertragung
Literatur
Rezensionen
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Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 8. September 2021
Rezension von Michael Lausberg
»Im vorliegenden Buch werden die wichtigsten Erklärungsmodelle dargestellt und anhand zahlreicher Fallbeispiele illustriert. Schließlich gibt der Autor Hinweise für die psychoanalytische Therapie mit Suchtkranken […]. Eine empathische Vorgehensweise mit einigen klaren Regeln wird hier vorgestellt. Der Vorteil ist, dass der Autor die suchtkranken Personen nicht moralisch abwertet oder mit eingeschliffenen Vorhaltungen ankommt. Dennoch wird hier nichts beschönigt, sondern auch auf wiederkehrende Probleme bei Behandlungen hingewiesen und Beispiele gegeben…«
Redaktion Österreichisches Pressebüro, www.oepb.at vom 8. November 2017
»Was ist die Sucht eigentlich genau? Der Begriff ›Sucht‹ wurde lange Zeit vor allem mit körperlicher Abhängigkeit von Substanzen gleichgesetzt. Es wird allerdings immer üblicher den Begriff ›Sucht‹ auch auf psychische und soziale Abhängigkeit sowie auf Verhaltensweisen wie Spielsucht, Kaufsucht, Internetsucht, auszudehnen…« [mehr]
Zeitschrift für Transaktionsanalyse, Heft 1/2017
Rezension von Simone Stephan
»Umso mehr freute ich mich an der Entdeckung, wie viel bindungstheoretischen Hintergrund Roland Voigtel – geschickt in psychoanalytische Terminologie übersetzt – aufgreift, um die Entstehung schwerer Suchterkrankungen und deren Hartnäckigkeit in der therapeutischen Behandlung zu erklären…« [mehr]
durrer-sucht.blogspot.de
Rezension von Hans Durrer
»Nichts, was nicht zur Sucht werden könnte, lautet die heutzutage gängige Auffassung. Der Autor, Therapeut und Analytiker Roland Voigtel sieht das dezidiert anders…« [mehr]
www.vonderseelereden.de
Rezension von Andreas Spohn
»Voigtel weiss, wovon er schreibt: der Psychoanalytiker hat ein Berliner Modellprojekt zur Suchtprävention geleitet und auch sonst langjährig mit Abhängigen therapeutisch gearbeitet…« [mehr]
www.socialnet.de
Rezension von Prof. Dr. Dr. Andreas G. Franke
»Roland Voigtel schildert versiert psychoanalytische Erkenntnisse zur Sucht und lässt neben Freud diverse weitere Autoren v.a. aus dem tiefenpsychologischen und psychoanalytischen Bereich zu Wort kommen. Er widmet sich mit Leidenschaft dem Thema Sucht, das von vielen ausgespart wird oder zumindest wenig Beachtung findet…« [mehr]
Sucht aktuell 1/2016
»Das Buch beschäftigt sich mit dem Krankheitsbild der Sucht aus einem psychoanalytischen Blickwinkel…« [mehr]
ekz.bibliotheksservice 12/2016
Rezension von Müller-Boysen
»Der Autor, Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker, stellt, illustriert anhand von Fallbeispielen, relevante Erklärungsmodelle vor und gibt Hinweise auf die psychoanalytische Therapie mit Suchtkranken…« [mehr]