Werner Balzer
Das Sensorische und die Gewalt
Zum Seelenleben im digitalen Zeitalter
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
168 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2950-8, Bestell-Nr.: 2950
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837929508Digitale Medien schaffen ein Übermaß an präsenten Bildern, wie es
in der Menschheitsgeschichte noch nicht vorkam. Das führt
gleichzeitig zu einem Fehlen von Abwesenheit, was direkte Folgen
für die individuelle Symbolbildung, für das Verhältnis von Erregung
und Bedeutung, die kulturelle Gewaltbindung sowie die Fähigkeit zum
Alleinsein hat.
Werner Balzer zeigt, dass die Invasion präsenzmedialer Bilder
elementare psychische Prozesse beschädigt. Mit den Mitteln der
psychoanalytischen Entwicklungs-, Mentalisierungs- und
Symbolisierungstheorie sowie der Zeichentheorie von C.S. Peirce
stellt er die Veränderungen des Subjekts durch Einfluss und
Gebrauch digitaler Präsenzmedien dar. Die in diesem Band erstmals
versammelten Aufsätze des Autors bieten Fachkundigen der
Psychologie, Psychoanalyse, Kultur- und Sozialwissenschaft ein
profundes Verständnis des Mentalitätswandels unserer Zeit.
Inhaltsverzeichnis
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Vom Walkman zum Womanizer
Statt eines
Vorworts
1 Das Sensorische und die Gewalt
Mutmaßungen über ein Diesseits von Gut und Böse
2 Lust am Nichtdenken?
Zum Verhältnis von Erregung und Bedeutung in beschleunigten und
entgrenzten Lebenswelten
3 Der Entzug des inneren Raumes
Über zeitgenössische Konstitutionsbedingungen von Subjektivität
4 Symbolisierung als Repräsentation von Getrenntheit
Ein Auslaufmodell?
5 Eyes Mind Shut
Die Krise der Bildlichkeit und die Verkümmerung der symbolischen
Repräsentanzen
6 Subjekt und Synapse
Streifzüge durch die Umwelten von Menschen und Maschinen
7 Schrankenlos
Die elektronischen Präsenzmedien und der beschädigte
Primärprozess
Literatur
Bibliografische Anmerkungen
Rezensionen
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Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 41, 2022
Rezension von Benedikt Salfeld
»Die Aufsätze haben ihre Stärken in der spielerisch eindrucksvollen, aphoristischen Anwendung symbolisierungstheoretischer Konzepte auf Alltagsphänomene und vermögen hier aufschlussreiche Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich sowohl klinische als auch kulturelle Phänomene im Umgang mit digitalen Medien interpretieren lassen…«
Psychoanalyse & Körper Nr. 40, 1/2022
Rezension von Elisabeth Bingel
»Balzer versteht sich nicht als Maschinenstürmer. Er erkennt sehr wohl die Möglichkeiten und Erleichterungen, die mit der Digitalisierung des Lebens verbunden sind. Vielmehr möchte er auf die ›Schattenseiten‹ hinweisen, auf die Kosten und die Verluste an psychischer Strukturbildung, durch die das gesellschaftliche Zusammenleben grundlegend verändert wird. Die bange Frage, die ihn bewegt, ob ›wo Gefahr ist, das Rettende auch wächst?‹, erscheint mir nur zu berechtigt…«
Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 20, Februar 2021
Rezension von Matthias Holm-Hadulla
»Weit entfernt von einer kultur-pessimistischen Verteufelung digitaler Medien hinterlässt dieses Buch beim Leser die Aufforderung und Hoffnung, digitale Medien gezielt zu nutzen, aber das spezifisch Menschliche von Gefühlen, Gedanken und persönlichen Beziehungen nicht aus dem Blick zu verlieren…«