Wolfgang Hegener
Im Anfang war die Schrift
Sigmund Freud und die Jüdische Bibel. Beiheft 29 zum Jahrbuch der Psychoanalyse
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Buchreihe: Beihefte zum Jahrbuch der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
495 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
Erschienen im April 2023
ISBN-13: 978-3-8379-3213-3, Bestell-Nr.: 3213
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837979428Keinen Text hat Freud in seinen Schriften und Briefen häufiger
zitiert als die Jüdische Bibel. Doch mehr noch: Er hat sein
geistiges Leben mit der Lektüre der Bibel begonnen – denkt man
an die frühe gemeinsame Lektüre mit seinem Vater in der
Philippson-Bibel – und sich im Mann Moses und die
monotheistische Religion am Ende seines Lebens erneut mit der
jüdischen Schrifttradition auseinandergesetzt. Trotz aller
Ambivalenz, seiner Ablehnung der osteuropäischen Herkunft der
Eltern während seiner Adoleszenz und seines Glaubensverlusts blieb
die Jüdische Bibel für Freud ein zentraler Bezugspunkt gerade in
Krisenzeiten.
Wolfgang Hegener macht Freuds Leben als permanentes Ringen um eine
eigene Position in Reflexion seiner jüdischen Herkunft begreifbar.
Auf profunde Weise erschließt er den Einfluss der biblischen und
rabbinischen Bildungs- und Schrifttradition des Judentums auf Leben
und Werk Freuds. So wird eine im deutschsprachigen Raum lange
vernachlässigte Dimension des Freud’schen Werkes wieder
zugänglich.
Inhaltsverzeichnis
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Im Anfang: Die Widmung
Almuth Sh.
Bruckstein
Einleitung
1 Jüdische Texturen. Jacob Freuds Einträge in die
Philippson-Bibel
Einleitung
Genealogische Szenen: Die Philippson-Bibel im Besitz der
Familie Freud
Einträge aus dem Jahr 1856: Tod, Geburt, Beschneidung und erste
Zähne
Jacob Freuds Widmungsschreiben
Nachtrag: Sünde, Frevel und Rauch – ein Geburtstagsbrief an
Alexander Freud
2 Ludwig Philippson und die Wiedergeburt der
Jüdischen Bibel
Einleitung
Von der »Heiligen Schrift« zum »Buch der Bücher«
Bibelübersetzung als christlich-koloniales Projekt im
Protestantismus
Deutsch-jüdische Bibelübersetzungen im Kontext
Ludwig Philippson und sein Bibelwerk
3 Die »heilige Sprache« der Bibel. Freuds jüdischer
Religionsunterricht in der Volksschule und im
Gymnasium
Freuds Besuch einer jüdischen
Privatvolksschule
Freuds Gymnasialzeit
4 Warum Freud seinen Glauben verlor, seine
Hebräischkenntnisse vergaß und mithilfe der biblischen und
talmudischen Tradition trotzdem Jude bleiben
konnte
Einleitung
1856–1900: Zwischen Glaube und Unglaube
1900–1939: Götzendienst und Wiederannäherung an das väterliche
Erbe
5 Traum und heilige Texte: Die jüdische Schrifttradition
in der Traumdeutung und
in Der Mann Moses und die monotheistische
Religion
Einleitung
Zur Strukturähnlichkeit von talmudischer Textlesung und
psychoanalytischer Traumdeutung
Der Mann Moses und die monotheistische Religion: Ein
säkular-psychoanalytischer Midrasch
Literatur
Häufig zitierte Literatur
In dieser Arbeit erwähnte historische Bibelausgaben in der
zeitlichen Reihenfolge ihres Erscheinens (mit Ausnahme der Ausgabe
der Philippson-Bibel)
Historische Quellen und Literatur
Sigmund Freud: Werke, Briefe, Briefwechsel
Allgemeine und Sekundärliteratur
Abbildungen
Danksagung