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Joyce McDougall verstorben
Joyce McDougall verstorben
Im Alter von 91 Jahren
ist Joyce McDougall am 24. August 2011 verstorben. Sie galt
als eine der großen, charismatischen
Psychoanalytikerinnen unserer Zeit. Joyce McDougall wurde
1920 als Hilary Joyce Carrington in Dunedin, Neuseeland
geboren. Sie studierte dort zunächst Psychologie und
war als Berufs- und Familienberaterin tätig. 1950
übersiedelte sie mit ihrem Mann Jimmy McDougall und
ihren zwei Kindern nach London, wo sie bei Anna Freud eine
kinderanalytische Ausbildung begann. Sie nahm
außerdem bei Donald W. Winnicott an einem Kurs
über die »Psychosexualität der Frau«
teil. 1952 zog die Familie weiter nach Paris, wo Joyce
McDougall ihre Ausbildung bei der Société
Psychanalytique de Paris (SPP) fortsetzte. Ihre
Lehranalytiker waren John Pratt in London, sowie Marc
Schlumberger und Michel Renard in Paris.
Schließlich eröffnete sie in Paris ihre eigene
Praxis und führte 1954/55 unter der Supervision von
Serge Lebovici die Analyse des neuneinhalbjährigen
schizophrenen Sammy durch, dessen Fallgeschichte durch ihr
Buch »Eine infantile Psychose« bekannt
wurde. Ihr Werk war besonders durch Donald W. Winnicott und
Jacques Lacan beeinflusst. In »Plädoyer
für eine gewisse Anomalität« schlug sie
eine viel beachtete Revision der Freudschen Auffassung der
Perversion vor. Überzeugt von der Vorstellung, jedes
sexuelle Verhalten stehe im Dienste des psychischen
Überlebens, plädierte sie dafür,
»abweichendes« sexuelles Verhalten zu
akzeptieren und nicht einer Norm anzupassen.
Joyce McDougall, war Mitglied des Center for Advanced
Psychoanalytic Studies und der New York Freudian Society,
sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und
Aufsätze zu Themen wie weibliche Homosexualität,
Probleme der sexuellen Identität und der
Kreativität sowie psychosomatische
Störungen.
Zum Weiterlesen: www.psychoanalytikerinnen.de
Von Joyce McDougall ist im bücherdienst psychosozial
erhältlich: