Aktuelles
Der Journalistinnenbund ehrt Sibylle Plogstedt mit der Hedwig-Dohm-Urkunde
Der Journalistinnenbund ehrt Sibylle Plogstedt mit der
Hedwig-Dohm-Urkunde
»Es gibt ein chinesisches Sprichwort: Ich
wünsche Ihnen, dass Sie in eine langweilige Zeit
hineingeboren werden. Dieses Wort hat mich zutiefst
getroffen, als ich es zum ersten Mal hörte. Weil mein
Leben, meine Arbeit und die Welt um mich herum so ganz
anders waren. Langweilig war es nie. Aber eben auch nicht
gerade ruhig.« Nein, ruhig ist das Leben von Sibylle
Plogstedt, wie sie in ihrer Dankesrede zur Verleihung des
Hedwig-Dohm-Urkunde sagt, nicht.
Mit der Verleihung der Hedwig-Dohm-Urkunde ehrt sie der
Journalistinnenbund für ihr beeindruckendes
Lebenswerk. Dazu möchten wir unserer Autorin ganz
herzlich gratulieren. »Wenige Journalistinnen haben
sich so unbeirrbar wie sie auf schwierigste, komplexe
Themenbereiche eingelassen und dabei einen unverkennbar
hohen Anspruch aufrechterhalten« heißt es auf
den Seiten des Journalistinnenbundes.
Sibylle Plogstedt, 1945 in Berlin geboren, hat schon viel
erlebt. Heute ist sie freie Journalistin, Publizistin und
promovierte Soziologin. »Als ich nicht Kunst
studieren durfte, sagte ich mir – und das war trotzig
– dann verändere ich eben die
Gesellschaft.«, ein Glücksfall, für ihre
Leserinnen und Leser.
Schon früh hat sie begonnen sich auch politisch zu
engagieren: Während ihres Studienaufenthaltes in Prag
war sie Aktivistin im Prager Frühling, wofür sie
1969 für eineinhalb Jahre in Untersuchungshaft war.
Zudem beschäftigte sich mit politischen und
feministischen Fragestellungen, war unter anderem
Mitbegründerin der feministischen Zeitschrift
»Courage«. In ihren Büchern schreibt sie
über wichtige Themen wie Alkoholismus, Erbstreit,
sexuelle Belästigung und Frauenbetriebe. In ihrem
aktuellen, beim Psychosozial-Verlag erschienenen Buch
»Knastmauke« berichten ehemalige
DDR-Häftlinge über ihre Traumata.
Zum Weiterlesen: www.journalistinnen.de
Zum Thema erschien im Psychosozial-Verlag: