Aktuelles
Dr. Antje Haag im Gespräch
Hat die Psychoanalyse in China eine Chance?
Deutsch-Chinesisches Kulturnetz: Sie haben sich
insgesamt 20 Jahre in China engagiert. Was hat sich in
dieser Zeit im Bereich der Psychotherapie
verändert?
Haag: Insgesamt waren Psychiatrie und Psychologie in China
junge Wissenschaften, die Anfang des 20. Jahrhunderts
zunächst durch westliche Missionare und
Wissenschaftler aufgebaut wurden. […] Die
Berufsgruppe der Psychiater war während der Mao-Zeit
schlecht angesehen. Patienten mit psychischen Leiden wurden
diskriminiert und ausgegrenzt. Nach Beendigung der
Kulturrevolution war aber klar, dass es viel psychisches
Leid gab und da brauchte man psychiatrische und
psychotherapeutische Kompetenz. […] Unser Projekt
hatte somit eine historische Bedeutung.
[…]
Deutsch-Chinesisches Kulturnetz: Wie schätzen Sie
die Möglichkeiten und Grenzen der Psychoanalyse in
China ein?
Haag: […] Die Psychoanalyse als breites
Behandlungsangebot in China – da habe ich meine
Zweifel: Bei uns wird dem Patienten sehr viel Freiraum
gelassen. In China erwarten die Patienten von den
Therapeuten Lebensrezepte, die die Psychoanalyse nicht
anbietet. Das ist eine ziemliche Herausforderung.
[…]
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Von Antje Haag erschien im Psychosozial-Verlag: