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Suizid: Die unterschätzte Todesursache
Suizid: Die unterschätzte Todesursache
Weltweit nehmen sich nach offiziellen Statistiken
jährlich 164.000 Menschen das Leben. Eine Zahl, die
Wissenschaftler für realitätsfern halten. Anhand
aktueller WHO-Schätzungen gehen sie von 900.000
Selbsttötungen im Jahr aus.
In der Fachzeitschrift »Lancet« setzen sich
internationale Forscher in einer Serie intensiv mit diesem
Thema auseinander. So stellten sie unter anderem fest, dass
sich besonders in den Industrienationen deutlich mehr
Männer als Frauen das Leben nehmen, dagegen ist in
Indien die Selbstmordrate bei jungen Frauen am
höchsten.
Über die Gründe, die zu einem Selbstmord
führen, weiß man bisher viel zu wenig. Zudem
beklagen die Wissenschaftler, dass suizidverhindernde
Maßnahmen nicht ernst genommen werden. Man könne
die Selbstmordrate deutlich senken, wenn man den Zugang zu
tödlichen Hilfsmitteln beschränkt, so Paul Yip
von der University of Hongkong.
In Deutschland geht man von etwa 10.000 Selbsttötungen
im Jahr aus. Obwohl diese Zahl seit Jahren sinkt, ist
Suizid laut dem Hamburger Psychologen Georg Fiedler ein
unterschätztes Problem, das von der Politik nicht
ausreichend Beachtung findet. Es gäbe bisher nicht
genug auf Suizidalität spezialisierte
Behandlungseinrichtungen, da die Psychiatrie nicht für
alle Betroffenen eine Option darstellt.
Dennoch empfiehlt er den Betroffenen, professionelle Hilfe
wahrzunehmen, z.B. über die Telefonseelsorge.
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Die aktuelle Suizid-Serie finden Sie auf www.thelancet.com.
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