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»Es ist ein genitales Trauma«

»Es ist ein genitales Trauma«

Unter diesem Titel wurde der Facharzt für Psychosomatische Medizin, Matthias Franz, am 25. Juli von der tageszeitung-Journalistin Heide Ostreich zur Debatte um Beschneidung interviewt. »Angstattacken und gestörte Orgasmen können aus einer Beschneidung resultieren« heißt es dort, Matthias Franz fordert eine breite, sensible und politische Diskussion.

Matthias Franz sieht die Beschneidung als traumatische Erfahrung, »die Beschneidung ist ein medizinisch grundloser, irreversibler Eingriff, die schmerzhafte Entfernung eines Körperteils. Die kollektive Empathieverweigerung, die hinter dieser Frage steckt, übersieht völlig, dass ein biologisch funktionales, wichtiges Stück Gewebe entfernt wird. Jede verletzende Intervention im Bereich des kindlichen Genitals ist ein Trauma.« Daraus können physische Probleme entstehen, »narbige Verwachsungen können eine Erektion und den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen«, und psychische wie »Angstattacken oder sexuellen Funktionsstörungen«.

»Wir müssen mit dem Thema der Jungenbeschneidung raus aus der Fachdiskussion und rein in die Politik«, sagt Matthias Franz, sieht auch das politische Problem, Juden und Muslimen ihre Religionsausübung nicht verbieten zu wollen: » Wir brauchen einen behutsamen Dialog, in dem die Befürchtungen und Unsicherheiten aller Beteiligten mit einfließen. Es ist verständlich, dass im Judentum und Islam starke Ängste bestehen, auf die Beschneidung zu verzichten. Man muss alle Beteiligten mitnehmen, aber bitte auch die kleinen Jungen. Das Recht auf freie Religionsausübung ist kein Freibrief für Gewalt.«

Hier finden Sie das gesamte Interview:
www.taz.de

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