Aktuelles
Der Aufstand der Forscher
Der Aufstand der Forscher
»Alle Menschen sollten einfachen Zugang haben zur
Forschung.« Diese Meinung vertritt nicht nur der
Neurobiologe Björn Brembs, den sonntaz-Autorin Maria
Rossbauer kürzlich interviewte, sondern auch viele
andere Wissenschaftler in der ganzen Welt setzen sich
inzwischen für eine bessere Zugänglichkeit und
Verbreitung ihrer Forschungen ein.
Der Austausch über Forschungsergebnisse erfolgt
hauptsächlich über die Veröffentlichung
wissenschaftlicher Artikel in entsprechenden
Fachzeitschriften. Diese werden von wenigen großen
Wissenschaftsverlagen herausgebracht, denen so eine sehr
machtvolle Position zukommt, an der sie sich bereichern.
Seit einiger Zeit gibt es jedoch Forscher, die sich dagegen
auflehnen. So unterschrieben inzwischen Tausende Forscher
einen Eid mit dem Titel »The Cost of Knowledge«
in dem sie geloben, keine Artikel bei Elsevier, dem
weltweit größten wissenschaftlichen Verlag, zu
publizieren. Auch Universitäten wie Harvard und die TU
München beteiligen sich an dem Boykott.
Zusätzlich haben sich bereits vor einigen Jahren
mehrere Wissenschaftler zusammengetan, darunter Björn
Brembs, um mittels Plattformen wie Open Access und
Zeitschriften wie Plos One Artikel zu veröffentlichen
und Interessierten kostenfrei zugänglich zu
machen.
Aber nicht nur die Wissenschaftsverlage sind Teil des
Problems. »Die Grundhaltung von uns Wissenschaftlern
muss sich ändern«, sagt Brembs. Denn solange die
Vergabe von Stellen und Forschungsgeldern davon
abhängt, ob jemand in namhaften Fachzeitschriften
veröffentlicht hat oder nicht, solange hat der
»Aufstand der Forscher« kaum Aussicht auf
Erfolg. Zudem hängt neben der Karriere der Forscher
auch die Zukunft ihrer Studenten und Coautoren von ihren
Veröffentlichungen ab.
Den vollständigen Artikel finden Sie
hier:
www.taz.de
Zum Thema erschienen im Psychosozial-Verlag: