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Vor 100 Jahren: Bruch zwischen Freud und Jung

Vor 100 Jahren: Bruch zwischen Freud und Jung

In 1913 endete die Freundschaft zwischen Sigmund Freud und Carl Gustav Jung – 100 Jahre später erscheint im Deutschen Ärzteblatt ein Interview mit dem Psychoanalysehistoriker Ernst Falzeder, der über Wesen und Ende ihrer Beziehung, gegenseitige Einflussnahmen und ihre bis heute andauernde Wirkungsgeschichte spricht.

Interview von Klaus Brath mit dem Psychologen Dr. phil. Ernst Falzeder: Eine außergewöhnliche Begegnung, in: PP 12, Ausgabe Januar 2013, Seite 24.

»[...]
Wie würden Sie das Wesen der Beziehung charakterisieren?

Falzeder: Ich würde auf Englisch sagen: ›When great minds meet.‹ [...] was das Feuer zwischen beiden am Brennen hielt, war, dass jeder im anderen das große Gegenüber erkannt hat.

Dennoch kam es zum Bruch. [...]
Falzeder: [...] Es war wie bei einer Liebesbeziehung. Wenn sich ein Liebespaar trennt, kumulieren meist mehrere Dinge. Bei Freud und Jung waren das wissenschaftliche Differenzen [...].

War die Trennung vermeidbar?
Falzeder: [...] Beide waren dabei, ihr Lebenswerk zu festigen und haben den anderen nicht mehr so gebraucht, ja, für hinderlich dabei empfunden. Die Trennung war aus heutiger Sicht unvermeidlich.
[...]
Und der Einfluss auf die klinische Praxis?
Falzeder: Der war gewaltig. Freud hat den Beruf des Psychotherapeuten erfunden. [...] dass jemand für Geld mit Leuten redet und als seine berufliche Identität ansieht, das hat es vor Freud nicht gegeben.
Und Jung war der Erste, der gesagt hat: Wenn jemand Psychotherapeut werden will, dann muss er die Methode am eigenen Leib durchleben. [...]
[...]
Was ist in Zukunft noch von Freud und Jung zu erwarten? Ist nicht schon längst alles bekannt und publiziert?
Falzeder: Freud ist mittlerweile eine der am besten erforschten Personen der Menschheitsgeschichte. [...] Bei Jung ist die Situation völlig anders. [...] Da können noch 100 Bücher von Jung herauskommen, wie man ihn noch nie gelesen hat.«

Lesen Sie das komplette Interview auf www.aerzteblatt.de

Zum Thema erschien im Psychosozial-Verlag:


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Die Gründung der IPV in Nürnberg 1910 sowie die damals aktuellen Themen werden interdisziplinär und aus Sicht verschiedener psychoanalytischer Schulen auf die heutige Situation hin reflektiert. [ mehr ]

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»Wie benimmt sich der Prof. Freud eigentlich?«
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Eine junge Ärztin begibt sich 1921 zu Freud in Analyse. In einem Tagebuch hält sie fest, was sie bewegt. Inspiriert von diesen Aufzeichnungen machen sich PsychoanalytikerInnen und GeschichtsforscherInnen Gedanken zu Freud und seiner Arbeitsweise. [ mehr ]

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Thea Bauriedl, Astrid Brundke (Hg.)
Psychoanalyse in München - eine Spurensuche
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Der Band stellt eine historische Betrachtung der Psychoanalyse vor, während und nach der NS-Zeit in München dar. Darin geht es u.a. um den erzwungenen, und bereitwillig ausgeführten, Zusammenschluss der Schulen von Freud, Jung und Adler, die eigenständige Weiterentwicklung in verschiedenen Instituten nach dem Krieg sowie kritische Überlegungen zur psychoanalytischen Ausbildung aus historischer Sicht. [ mehr ]

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Freud und JungKarin A. Dittrich
Freud und Jung
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P. J. van der Leeuw
Über die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung des Briefwechsels zwischen Freud und Jung
Psyche, 1977, 31(11), 1021-1044
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